Die NAS-Systeme von Synology bieten neben vielen anderen Features auch eine Art Dropbox, Cloud Station Server genannt. In dem man auf der NAS im Paket-Zentrum die App „Cloud Station Server“ installiert, kann man den Inhalt eines definierten Ordners mit diversen Computern und Smartphones synchronisieren – ohne dabei den Umweg über amerikanische Server zu machen. Der Synchronisierungsvorgang auf dem Computer wird mittels des Programms „Cloud Station Drive“ realisiert. Sobald die Anwendung eingerichtet ist, werden die Daten synchron gehalten.
Als zusätzliches Feature bietet die Cloud Station auch ein sog. Versioning an, also eine Versionierung von Dateien. Das ist vor allem dann nützlich, wenn ab und zu eine Datei aus Versehen überschrieben werden könnte. Je nachdem, wie viele Versionen einer Datei gespeichert werden sollen, kann man jeden beliebigen Stand wiederherstellen. So gesehen eine Art lokales Backup, wenn auch kein Richtiges.
Versionierungsdaten werden ausgelagert
Vom Prinzip her arbeitet die Synology Cloud Station so wie jede andere Synchronisierungslösung. Neben den Benutzerdateien werden auch versteckte Arbeitsdateien der Anwendung selbst gespeichert. So gibt es einen versteckten Ordner namens .SynologyWorkingDirectory. Dort speichert die Anwendung für sich wichtige Informationen und Dateien zwischen – und ab. Letzteres merkt man vor allem dann, wenn man das Versioning aktiviert hat. Im Internet findet man viele Fragen in Foren zu einem Problem, dass diesen .SynologyWorkingDirectory-Ordner betrifft, genauer gesagt den Unterordner #SynoRecycle. Dieser kann, unabhängig von der Größe aller bewusst synchronisierten Dateien, immens viel Speicherplatzverbauchen – auch dann, wenn eigentlich gar keine Dateien im Ordner des Cloud Station Drives abgelegt sind.
Im obigen Screenshot wird der Speicherplatzverbrauch des Ordners mit 26,3 GByte angegeben, während dessen die eigentlichen Dateien, welche synchronisiert werden, insgesamt nur 1,15 GByte ausmachen, also deutlich weniger. Woher kommt das nun?
Anzahl der gespeicherten Dateiversionen anpassen
Die Antwort liegt im bereits erwähnten Versioning, welche der Cloud Station Server mit sich bringt. Je nachdem, wie viele Versionen einer (auch bereits gelöschten!) Datei aufgehoben werden sollen, desto größer wird der #SynoRecycle-Ordner – und damit auch .SynologyWorkingDirectory. Daher lohnt es sich in die Einstellung der App auf dem NAS-System zu schauen und ggf. die Anzahl der Versionen einer Datei zu verringern. Zu finden ist diese unter Cloud Station Server -> Einstellungen. Dort den definierten Order für die Synchronisierung auswählen und auf den Knopf Versioning klicken. Per Default steht dort meistens eine recht hohe Zahl.
Nachdem man die Zahl im obigen Fenster verringert hat, dauert es ein wenig, bis die jetzt überflüssigen Dateiversionen gelöscht werden. Das kann, muss aber keinen merklichen Unterschied zum vorherigen Speicherplatzverbrauch bedeuten, weil bereits gelöschte Dateien weiterhin als Versionen aufgehoben werden. Es gibt nur eine Möglichkeit, den gesamten Speicher freizugeben und den .SynologyWorkingDirectory-Ordner zu leeren.
Komplette Versionsdatenbank löschen
Die Lösung besteht darin, die gesamte Versiondatenbank zu löschen. Das ist nicht die beste Idee, denn man verliert dadurch alle angelegten Dateiversionen, aber die einzige Möglichkeit, einen kompletten Cut zu bewirken und die vielen GBytes wieder frei zu bekommen. Durch die gemachte Einschränkung der Versionierung werden zwar weiterhin GBytes anfallen, allerdings nicht mehr so viele wie vorher.
Je nachdem, wie viel Dateien (vor allem große) hinzugefügt und geändert werden, desto größer wird auch wieder der Platzbedarf für die .SynologyWorkingDirectory. Eine ultimative Lösung wäre das Abschalten der Versionierung.
Warum Synology die Versionen auf alle verbundenen Clients auslagert und nicht selbst auf der NAS speichert ist mir ein Rätsel, aber vielleicht wird auch eine Technik eingesetzt, die das zwingend erforderlich macht. Vielleicht erkenne ich auch nur die Notwendigkeit nicht. Wie auch immer. Ärgerlich ist es allemal, weil dadurch die SSD teilweise gut vollgemüllt wird, solange man den Ordner nicht auf eine andere Platte mit mehr Kapazität auslagert.
Ich habe das Versioning deaktiviert und die Versionsdatenbank gelöscht, es ist aber trotzdem immer noch gleich viel Speicher belegt, es wurde kein Speicher freigegeben. Wie ist das möglich bzw. was muss ich tun, um den unnötig belegten Speicher frei zu bekommen?
Tut mir Leid, dass ich erst jetzt antworte. Hat sich Dein Problem inzwischen gelöst? Auf Computern, die nicht direkt im selben LAN wie die DiskStation sind, kann es teilweise etwas dauern, bis die Änderungen vom SyncClient übernommen werden.
Cloud Station Server einmal löschen und neu aufsetzen. Fertig. 🙂